Wie funktioniert der Knochenaufbau im Oberkiefer (Sinuslift)
Beim Knochenaufbau im Oberkiefer wird minimalinvasiv mit Hilfe der Ultraschallchirurgie ein Knochendeckel entnommen und der Zugang zur Kieferhöhle geschaffen. Im Anschluss wird die Kieferhöhlenschleimhaut angehoben. Dieser Freiraum wird nun mit einem Gemisch aus künstlichem Knochenmaterial und dem Patientenknochen, welches örtlich entnommen wird, aufgefüllt. Das Fenster wird im Anschluss wieder mit dem Knochendeckel verschlossen Diese Verfahren bezeichnet man als Sinuslift. Es entsteht für die spätere Implantation ein ausreichendes Knochenangebot in allen Dimensionen.
Wie funktioniert der Knochenaufbau im Unterkiefer
Hierbei wird eine Knochenschale vom Kieferwinkel entnommen – dort, wo ehemals der Weisheitszahn war – und in die zu implantierende Stelle transplantiert. Die Knochenschale wird leicht auf Distanz mit Schrauben fixiert und der Spalt mit Knochenspänen aufgefüllt. Bei all unseren implantologischen Eingriffen setzen wir auf das PRF-Verfahren, also körpereigene Wachstumfaktoren. Hierbei wurde mehrfach in Studien die Wirksamkeit und die beschleunigte Wundheilung wissenschaftlich belegt. Der Knochenaufbau wird abschließend mit einer Membran abgedeckt.
Welches Material wird für den Knochenaufbau verwendet
Der Körpereigener Knochen eignet sich am idealsten sehr gut für den Knochenaufbau. Wir führen regelmäßig Knochenaufbauten mit Eigenknochen durch. Eigenknochen resorbieren allerdings schneller als Knochenersatzmaterialien, deswegen mischen wir Knochenersatzmaterial häufig mit künstlichem Knochen, welches langfristig für stabile Verhältnisse sorgt.
Welches Material in Ihrem Fall zum Einsatz kommt, entscheiden wir nach der Größe des Defektes und nach der zu implantierenden Region. Ausschlaggebend ist auch hierbei die klinische sowie röntgenologische Diagnostik mithilfe der dreidimensionalen Bildgebung (DVT). Bei kleineren Knochendefekten kommt die GBR (gesteuerte Knochen-Regeneration) zum Tragen. Dabei wird das inserierte Implantat, welches nicht vollständig vom Knochen umgeben ist, mittels Membrantechnik im Bereich des Implantathalses vollständig abgedeckt.
Knochenaufbau in der Übersicht
OP-Dauer
zwischen 45 Minuten und 2 Stunden (abhängig vom Schweregrad des Knochenaufbaus)
Betäubung
örtliche Betäubung, Sedierung oder Vollnarkose
Nachkontrolle / Nachbehandlung
Kühlung für ca. 3 Tage
Entfernung der Fäden
nach ca. 14 Tagen
Sportliche Aktivität
10 Tage pausieren
Kost
weiche Kost
Medikation
Analgetikum und Antibiose sind obligat – mit dem Antibiotikum präoperativ beginnen, um das Gewebe anzuschwemmen
Ergänzende Medikation
Bromelain zur Schwellungsreduktion sehr empfehlenswert